2022_OGV Leogang: Obstbaum Veredelungskurs in Theorie und Praxis

Man hat auf seinem Grundstück oft gesunde, gut entwickelte Obstbäume stehen, die oft wenig Ertrag, aber oft auch nicht den erwünschten Geschmack oder auch nicht die Haltbarkeit, und somit oft nicht den Ansprüchen des Besitzers entsprechen. Solche Bäume sollten durch das Umveredeln auch weiterhin erhalten bleiben. Um eine solche Umstellung durchzuführen, sind Edelreiser einer gewünschten Sorte erforderlich. Die Edelreiser müssen Gesund sein und eine gute Qualität aufweisen. Sie sind rechtzeitig im Winter in derSaftruhe zu Schneiden. Steinobst am besten Weihnachten bis Neujahr, Kernobst etwas später, etwa Januar bis Februar. Die Edelreiser müssen Frostfrei bis zum Veredeln aufbewahrt werden und dürfen auch nicht Austrocknen. Am besten unter Schnee oder im feuchten Erdkeller lagern und im Frühjahr, nach der Schneeschmelze kann man sie noch einige Tage dunkel im Kühlschrank lagern. Im Keller sind die Edelreiser in feuchtem Sand zu Lagern welcher des öfteren befeuchtet werden muss. Ausgetrocknete sowie angetriebene Edelreiser sind nicht brauchbar. Als Edelreis dürfen nur Einjährige Triebe verwendet werden. Vor der Edelreisgewinnung sollte die Sorte bestimmt, sowie der Wuchs und die Entwicklung der Triebe beobachtet werden. Verwendet sollte nur das Mittelstück des Edelreises werden, denn dort befinden sich gesunde und kräftig entwickelte Augen. Um Verwechslungen zu vermeiden, sind die Edelreiser zu Bündeln und mittels Etikett Anzuschreiben. Je sorgfältiger also das Edelreis behandelt wird, und je sauberer beim Veredeln gearbeitet wird, desto wahrscheinlicher ist ein gutes Gelingen bei der Sortenumstellung.