OGV Tamsweg

Obst und Gartenbauverein Tamsweg

Chronik

Im Jahr 1928 gründeten 6 Bauern (Absolventen der landwirtschaftlichen Berufsschule) den Obstbauverein Tamsweg.

Die erste Vollversammlung fand am 5. Mai 1929 mit 40 Mitgliedern statt. Anschließend wurden die ersten 250 Obstbäume ausgepflanzt.

Als Obmann wurde Johann Schitter vlg. Tonibauer und als Schriftführer wurde der Lehrer Hans Guggenberger bestellt, die Baumwarte waren zu dieser Zeit Rupert Schitter, Georg Angermann und Franz Lüftenegger.

In den ersten 10 Jahren, dem ersten großen Aufschwung des Vereins wurden ca. 5.000 Jungbäume gepflanzt und 4 Versuchsgärten angelegt. Es wurden die widerstandsfähigen, dem klimatischen Verhältnissen des Lungau´s angepasste Sorten Cellini, Cronsel, Jakob-Lebel, Chalamowsky, Landsberger Renette und der weiße Klarapfel ausgewählt.

1932 wurde die erste Obstausstellung in der Menz-Turnhalle veranstaltet.

1937 übernahm Jakob Lassacher die Obmannschaft des OGV und führte diese Tätigkeit bis zum Ende des 2. Weltkriegs aus.

Nach den Kriegswirren führte Josef Anthofer den Verein bis zum Jahr 1984, wobei der Aufgabenbereich weit über den Obstbau hinausging.

Ende der 40er Jahre kaufte der Verein eine Eindosverpackungsmaschine zur Konservierung von Frischfleisch, da die Haltbarkeit von Fleisch vorher nur durch selchen möglich war. Die Nachfrage war derart hoch, dass kurze Zeit später eine zweite Maschine angeschafft wurde.

1949 wurde der Obst- und Gartenbauverein in das Vereinsregister der BH Tamsweg eingetragen.

1952 tätigte der Verein die Investition in eine handbetriebene Obstmühle mit Presse.

Mitte der 50er Jahre baute der Verein mit der Unterstützung der Mitglieder eine Gemeinschaftskühlanlage, wobei der 1. Lungauer- Wirtschaftsverein den Grund dafür zur Verfügung stellte. Der Bau umfasste 32 kleine Kühlzellen, einen großen Kühlraum und einen Verarbeitungsraum. Josef Anthofer übernahm den Obmann und die Betreuung der neu gegründeten Kühlgemeinschaft.

Mitte der 60er Jahre investierte der Verein in eine neue elektrische Obstmühle und eine hydraulische Presse. Die Obstpresse war damals auf einem privatem Standort, deshalb war die Betreuung und das Platzangebot nicht optimal, deshalb suchte man einen neuen. Der Saatbauverein und der 1. Lungauer-Wirtschaftsverein bauten einen Kartoffelkeller und eine Lagerhalle, wo sich auch ein Platz für die Obstpresse fand. Diese wurde bis 1974 vom Verein betrieben und lt. Aufzeichnungen presste man ca. 245.000 Liter Obst.

1967 erkrankte der Obmann Josef Anthofer schwer und sein Sohn Josef Anthofer übernahm den Obmann der Kühlgemeinschaft. Der Obst- und Gartenbauverein wurde stellvertretend von Hans Guggenberger und den Baumwarten weitergeführt.

1974 wurde das Lagerhaus Tamsweg gebaut und diese übernahm die Obstpresse und die Haupteinnahmequelle des Vereins erlosch.

1984 verstarb Obmann Josef Anthofer und fast zur selben Zeit die Baumwarte.

1987 forderte die Bezirkshauptmannschaft Tamsweg den Obstbauverein auf, entweder den Verein aufzulösen oder den Vorstand neu zu wählen. Die LWS-Lehrer DI Peter Rotschopf als Obmann und Ing. Johann Jesner als Kassier übernahmen den OGV Tamsweg.

Trotz der Aufnahme des Obstbaus, mit Pflanzung von Obstbäumen, Schnittkursen und Pflege in den Unterricht der LWS, war die Mitgliederzahl im Verein relativ gering und Ende der 90er Jahre stand dieser vor der Auflösung.

2003 wurde eine außerordentliche Generalversammlung einberufen und von nur mehr 10 anwesenden Mitgliedern wurde Josef Anthofer (Sohn des Gründungsobmanns) als neuer Obmann gewählt. Der Verein zählte nur mehr 47 Mitglieder.

2004 ging es mit dem OGV Tamsweg unter der Regie von Josef Anthofer wieder aufwärts und die erste geförderte Obstbaumpflanzaktion wurde organisiert. Hans Hönegger und Günter Anthofer absolvierten die Baumwarteausbildung und hielten Baumschnitt- und Veredelungskurse ab, die von ca. je 35 – 50 Teilnehmern besucht wurden.

2007 organisierte der Obmann den Verkauf von Blumenerde mit günstigen Preisen an Mitglieder und es wurden auf Anhieb 15 Tonnen verkauft.

2008 wurden bei der Blumenerdeaktion schon 32 Tonnen verkauft und mehr als 300 Obstbäume von den Mitgliedern über den Verein bestellt. Am 4. Oktober wurde das 80 Jahre Jubiläum des Vereins mit einer Obstausstellung in der Menz-Turnhalle gefeiert. In den Jahren der sehr engagierten Obmannschaft von Josef Anthofer wurden jährlich Kurse, Fachveranstaltungen, Ausflüge und das Schafaufbratl´n veranstaltet.

 

2015 übergab Josef Anthofer die Führung des Vereins, mit 247 Mitgliedern, an seinen Sohn Günter Anthofer.

Mit dem neu gewähltem Vorstand wurden zahlreiche Aktivitäten wie Baumschnitt- und Veredelungskurse, Ausflüge und Vorträge organisiert und natürlich der Blumenerde- und Obstbaumverkauf fortgeführt.

Im Jahr 2018 begann der erst Baumwartekurs in Tamsweg mit einigen Lungauer Teilnehmern und wir durften das 90-jährige Bestehen des Vereins feiern.